Vorsicht bei Volunteer-Tourismus
Im Zuge der Globalisierung sind Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz unabdingbare Fähigkeiten, die ein junger Mensch braucht, um sich auf dem internationalen Markt zu behaupten. Im Zuge dessen, werden Sprachreisen und Freiwilligentätigkeit im Ausland immer populärer, denn sie sind eine wichtige Möglichkeit zur Aneignung der erwähnten Kompetenzen.
In Bezug auf Freiwilligentätigkeiten liegt es „in der Natur der Sache“, dass solche Reisen in Zielländer gehen, die in die Kategorie der Entwicklungsländer fallen. Es liegt „in der Natur der Sache“, da Armut in diesen Ländern weit verbreitet und ein existenzielles Problem darstellt. Demnach ist davon auszugehen, dass Hilfe immer und in jeder Form willkommen ist und eine Bereicherung für den armen Teil der Bevölkerung darstellt.
Aber ist es wirklich eine Bereicherung? Kann Hilfe in Form von Freiwilligentätigkeiten wirklich helfen und vor allem, wem wird den eigentlichen geholfen?
Betrachtet man die kommerziellen Angebote auf dem Reisemarkt, lässt sich oft zu der Überzeugung kommen, dass es sich um Spaßreisen mit einem sozialen Anstrich handelt. Zum Beispiel 2 bis 4wöchige Freiwilligentätigkeit beinhaltet oft eine ausgedehnten „Action“, in der Kletterabenteuer, Tigersafaris, Kameltouren und andere Fun Aktivitäten in einer Gruppe von Gleichaltrigen und Gleichgesinnten betrieben werden.
An dieser Stelle soll einer Freiwilligentätigkeit nicht komplett der Spaß abgesprochen werden, dennoch stellt sich die Frage, wo die immer angepriesene Vermittlung von interkultureller Kompetenz auf einer Kameltour mit anderen europäischen Volontären zu finden ist?
Nun gut, neben den Spaßtouren gehen die Volontäre natürlich auch in unterschiedliche Projekte um dort zu „helfen“, denn „helfen“ ist ja nun mal der Hauptanspruch einer solchen Reise. Aber seien wir mal ehrlich mit uns selbst: was für eine Art von Hilfe kann ein Mensch, der oft keine vorherigen Kompetenzen in dem Arbeitfeld seiner Freiwilligentätigkeit hat, in 2 bis 4 Wochen in einem asiatischen Kinderheim oder einem lateinamerikanischem Krankenhaus leisten? Der Mehrwert einer solchen Tätigkeit besteht in erster Linie auf Seiten der Reisenden und natürlich des Reiseveranstalters, der einen schönen Profit erwirtschaftet.
Deshalb seien Sie kritisch! Zum einen mit der Wahl Ihres Reiseveranstalters und zum anderen auch mit Sich selbst.
- Überlegen Sie sich wie viel Hilfe Ihr helfen wirklich sein kann und sollte!
- Wie gut sind Ihre Sprachkenntnisse? Denn Sie müssen für fast alle Tätigkeiten ein gutes Mittelstufeniveau haben.
- Haben Sie schon mal eine ähnliche Tätigkeit in Deutschland ausgeübt? Wenn nicht, sind Sie wirklich in der Lage, dies ohne Erfahrung in einem fremden Land zu tun?
- Wie viel Zeit planen Sie ein? Um eine wirkliche Hilfe zu sein, sind oft mehrere Monate der Tätigkeit erforderlich. Gerade bei der Arbeit mit Kindern ist ein rascher Wechsel der Bezugspersonen oft kritisch.
- Projektarbeit für den besseren Lebenslauf? Überlegen Sie sich, ob soziale Arbeit wirklich etwas für Sie ist.
- Würden Sie diese Tätigkeit auch gern hauptberuflich in Deutschland ausüben?
- Wenn dies für Sie gar nicht in Frage käme, warum dann genau im Ausland.
- Wie erholungsbedürftig sind Sie? Ein völlig gestresster und unausgeruhter Helfer ist oft keine wirkliche Hilfe. Freiwilligenhilfe erfordert viel Kraft, körperlich und geistig.
Bereiten Sie sich auf ihren Aufenthalt vor, zeigen Sie Eigeninitiative!
- Falls Ihre Sprachkenntnisse nicht ausreichend sind, buchen Sie vorher einen Sprachkurs, indem Ihnen die entsprechenden Kenntnisse vermittelt werden.
- Besuchen Sie die zur Auswahl stehenden Projekte vorab. So können Sie einen Eindruck gewinnen und sich in Ruhe für ein für Sie und Ihre Kompetenzen geeignetes Tätigkeitsfeld entscheiden.
- Setzten Sie sich mit dem Land und seiner Kultur auseinander. Beachten Sie immer, dass Ihre Vorstellung, Werte, Verhaltensweisen etc. nicht unbedingt auf Ihre Gastgeber übertragbar sind. Zeigen Sie Sensibilität und Anpassungsfähigkeit.
Achten Sie auf die Seriosität und Transparenz der Reiseveranstalter!
- Zahlen Sie keine übertriebenen Vermittlungsgebühren oder verpflichten sich gar zu einer horrenden Spendensammlung.
- Hohlen Sie Informationen über die Projekte ein und überzeugen Sie sich, dass Ihre Arbeit tatsächlich eine Unterstützung darstellt.
- Achten Sie darauf, dass keine Aufenthalte für einen sehr kurzen Zeitraum vermittelt werden. 2wöchige Tätigkeiten in der Kinderbetreuung oder ähnlichen Arbeitsbereichen haben keinen Sinn und stellen keine Hilfe dar.
Übernehmen Sie Verantwortung! Wenn Sie wirklich helfen wollen, dann bedenken Sie die angesprochenen Kriterien und wählen Sie einen Reiseveranstalter, der ebenfalls Verantwortung übernimmt. So wie lernen und helfen sprachreisen, ein Sprachreiseveranstalter, der sich einer nachhaltigen und sozial verträglichen Gestaltung seiner Reisen verpflichtet hat. lernen und helfen sprachreisen halten sich an strenge Kriterien für die Reiseausgestaltung und die kostenlose Vermittlung von Projekttätigkeiten und übernehmen somit ein hohes Maß an Verantwortung.
lernen und helfen sprachreisen
Silvia Schröder
Kleine Spitzengasse 2-4
50676 Köln
Tel.:0221 4742136
Fax.:02214742137
Quelle: openPR
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 1.05.2010bisher keine Kommentare
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