Von Schutzimpfungen profitieren alle

Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit

Kinderlähmung, Diphtherie, Pocken – dank umfassender Impfprogramme konnten diese Krankheiten weitgehend eingedämmt werden. Impfungen gehören weltweit zu den wichtigsten und wirksamsten medizinischen Präventionsmaßnahmen. Viele andere Infektionskrankheiten könnten ebenfalls ausgemerzt werden, wenn Schutzimpfungen konsequent durchgeführt würden.

Dazu zählt auch die vermeintlich harmlose Kinderkrankheit Masern, die in letzter Zeit wieder vermehrt auftritt und schwerwiegende Folgen haben kann: Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts kommt es bei jeder vierten Masernerkrankung zu Komplikationen wie Hirnhaut-, Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Dem Ziel der WHO, die gefährliche Infektionskrankheit bis 2010 zu eliminieren, hat sich auch Deutschland verpflichtet. Bisher – anders als etwa die USA – ohne Erfolg. Beispielsweise waren niedrige Impfquoten 2006 Auslöser einer Masern-Epidemie in Nordrhein-Westfalen als es rund 2.300 Masernfälle gab. Aber man muss gar nicht weit in die Vergangenheit blicken: 2010 sind zwischen Januar und Ende März allein in Berlin 62 neue Masernfälle an Schulen und Kindergärten gemeldet worden. Im Kreis Mettmann wurden Anfang des Jahres acht Fälle bekannt. Und in Essen zählte das Gesundheitsamt von März bis Anfang Juni bereits 70 Masernerkrankungen.

Um die Masern langfristig zu beseitigen, ist viel Aufklärungsarbeit erforderlich, damit sich möglichst viele Menschen gegen die Krankheit impfen lassen. 95 Prozent der Bevölkerung müssten gegen die Krankheit immunisiert sein, damit sie als eliminiert gilt. Tatsächlich erhalten etwa 95 Prozent aller Kinder hierzulande die erste, aber nur 88 Prozent die entscheidende zweite Masernimpfung – obwohl Impfstoffe zu den sichersten medizinischen Produkten gehören.

Impfen und Kollektivschutz (Herdenimmunität)

Je mehr Menschen gegen einen Krankheitserreger geimpft sind, desto besser ist der allgemeine Infektionsschutz. Die meisten Impfungen schützen nicht nur den Geimpften selbst, sondern auch andere. Von der sogenannten Herdenimmunität, d.h. dem Infektionsschutz vieler, profitieren beispielsweise Säuglinge, die noch zu jung sind, um geimpft zu werden. Auch Kinder, die nicht geimpft sind, werden durch geimpfte Mitmenschen geschützt – ebenso wie Impfgegner. „Die Kausalität zwischen einer niedrigen Durchimpfungsquote und einer höheren Erkrankungswahrscheinlichkeit ist erwiesen. Sich impfen zu lassen bedeutet also auch, Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen“, erklärt Dr. med. Hutt, wissenschaftlicher Leiter bei Sanofi-Pasteur MSD, Leimen. Länder mit einer hohen Durchimpfungsquote weisen, vor allem über einen längeren Zeitraum betrachtet, wesentlich niedrigere Neuerkrankungsraten auf als die Länder mit einer niedrigeren Durchimpfungsquote. In Deutschland bestehen trotz der Anstrengungen zum Erreichen einer hohen Impfrate nach wie vor jedoch erhebliche regionale Unterschiede.

Überprüfung des Impfstatus Jugendlicher im Rahmen der J1

Für Jugendliche gibt es eine besondere Möglichkeit, ihren Impfstatus zu überprüfen: Die Jugendgesundheitsuntersuchung J1 richtet sich an Teenager zwischen 12 und 15 Jahren. Sie dient der Früherkennung und Prävention von Erkrankungen und Risikofaktoren sowie der gesundheitlichen Aufklärung der Jugendlichen. Wichtiger Bestandteil ist die Erfassung des Impfstatus, medizinisch sinnvolle Impfungen können nachgeholt werden. Für Erwachsene in Deutschland gibt es keine vergleichbare Untersuchung. Hier ist Eigeninitiative gefragt – und Verantwortung. Denn geimpfte Personen sind nicht nur selbst gegen die entsprechende Krankheit geschützt. „Sie können die Erreger auch nicht auf andere Menschen übertragen. So schützt jeder Geimpfte auch andere“, so Dr. med. Hans Joachim Hutt.

Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 22.09.2010
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