Wirklich, es ist zum weglaufen! Jede Nacht schnarcht ihr Mann und sie finden keinen Schlaf. Sie stoßen ihn an und vielleicht dreht er sich dann zur Seite. Aber nach kurzer Zeit beginnt dieses quälende Geräusch schon wieder. Psychologen empfehlen den Personen, die Nachts von der S-Bahn oder den anliegenden Kneipen gestört werden, die Geräusche in etwas positives umzudeuten. So kann man sich zum Beispiel vorstellen, dass man mit der Eisenbahn verreist oder man umgeben ist mit Freunden. Dies gelingt auch in vielen Fällen sehr gut, und nach einiger Zeit fühlt man sich weder von der Bahn noch von der Kneipe gestört.

Wenn das bei diesen Problemen funktioniert, dann müsste das doch eigentlich auch beim Schnarchen funktionieren! Ihrer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Am schönsten finde ich die Idee mit den Liebesgesängen. Genau wie Wale, so könnten sie sich vorstellen, dass ihr Bettpartner ihnen ein Liebeslied vorsingt. Wenn das nicht gelingt, denken sie mal an die Katzen. Wenn es denen so richtig gut geht, dann schnurren sie. Genau so ist es mit dem Bettnachbar. Er fühlt sich so richtig wohl!
Vielleicht war das Schnarchen auch zur Selbstverteidigung gedacht. Als wir noch in Höhlen und Wälder lebten, wurden mit dem intensiven Schnarchgeräusch wilde Tiere und die Feinde abgehalten. Also eigentlich müssten wir den Schnarchern dankbar sein …..

OK, Spass bei Seite… Schnarchen ist ein ernstzunehmendes Problem. Weder der Schnarche findet seinen Tiefschlaf, wenn er ständig angestoßen wird noch der leidende Bettpartner. Getrennte Schlafzimmer sind daher die effektivste Methode zu einem gesunden Schlaf. Natürlich kann auch die moderne Medizin helfen. Mittlerweile existieren viele Operationsmethoden zur Verringerung des Schnarchgeräusches. Viele sind auch relativ schmerzarm. Allen gemeinsam ist jedoch, dass die Krankenkasse die Kosten für die Operation beim „harmlosen“ Schnarchen nicht übernimmt. Wenn der so genannte Bodymass Index stimmt (< 30), dann kann eine solche Operation auch zum Erfolg führen. Die Forschung hat dabei gezeigt, dass die alleinige Operation der Nase nur in 15 % der Fälle zum Erfolg führt. Moderne Verfahren behandeln daher gleichzeitig, die Nase, den Weichen Gaumen mit dem Zäpfchen und gegebenenfalls auch den hinteren Teil der Zunge. Oft wird diese Operation ambulant mit Erfolg durchgeführt. Die Kosten starten je nach Ausführung ab 250 Euro.
Manche HNO Ärzte und viele Zahnärzte bieten auch „Unterkieferprotrusionsschienen“ an. Diese sind im Vergleich zur Operation oft teurer und nicht bei jedem effektiv. Liegt die Ursache im Bereich der Nase und des Weichen Gaumens, helfen diese Schienen nicht. Ist jedoch der untere Rachenabschnitt verkleinert, dann sind die Unterkieferprotrusionsschienen zu empfehlen. Je nach Ausführung kosten diese bis zu 700 Euro.
Welche Methode die richtige ist, findet der erfahrene HNO Arzt durch eine endoskopische Untersuchung der Nase, des Rachens und des Kehlkopfes heraus. In manchen Fällen ist auch eine Schlafendoskopie erforderlich. Dabei wird mit einem flexibelen Endoskop in einem künstlichen Schlaf untersucht.

Das krankhafte Schnarchen ist jedoch eine ernsthafte Störung der Gesundheit. Die meist übergewichtigen Patienten leiden unter richtigen Atemaussetzern, die mindestens 10 Sekunden betragen. Manche schaffen es in einer Stunde hunderte Male mit dem Atmen aufzuhören. Ab einer Rate von 15 Atemaussetzern pro Stunde ist Handlungsbedarf gegeben. Betroffene sollten sich dann in die Hände eines Hals- Nasen- Ohrenarztes begeben, damit er entsprechende Schritte einleiten kann. Viele HNO Kollegen sind heute bereits hervorragend ausgestattet und bieten eine ambulante Messung des Schlafes an. Bei dem Schlaf-Apnoe-Syndrom ist dringender Handlungsbedarf. Es ist ein Risikofaktor für Herzinfarkt, Bluthochdruck, Hirninfarkt und ein verkürztes Leben. Die Therapie der Wahl ist und bleibt die Überdruckbeatmung über Nacht. Es ist eine segensreiche Therapie. Betroffene, die morgens nie ausgeschlafen waren, fühlen sich wieder ausgeschlafen und leistungsfähig. Eine Operation kommt im Fall eines Schlafapnoesyndromes nur in seltenen Fällen in Frage, da sie nicht so effektiv ist wie eine Überdruckbeatmung. Sollte der Patient die Maskenbeatmung nicht ertragen, kann zu einer solchen Operation geraten werden. Sie ist jedoch keine Alternative, sondern nur letztes Mittel.

Fazit: Wenn es dem gestörten Bettnachbar nicht gelingt, sich mental umzuprogrammieren und auch ein zweites Schlafzimmer keine Alternative ist, dann wenden sie sich vertrauensvoll an ihren Hals- Nasen- Ohrenarzt. Sollten sie sogar Aussetzer während des Schlafes beobachten, dann ist der Gang zum HNO Arzt ein Muss. In wenigen manchen Fällen hilft auch eine intensive Nasenpflege. www.hals-nasen-ohrenarzt.com

Quelle: openPR