Koordinationsübungen für Kampfsportler

Welche kampfsportspezifischen Koordinationsübungen gibt es? Ich meine, es gibt doch für Judo, Karate, Taekwondo oder Kickboxen spezielle Übungen, um die Koordination zu verbessern … Wir wollen heute das Geheimnis um die Verbesserung der Koordination lüften.

Ganz allgemein dient jedes Technik-Training der Koordination, also dem Zusammenspiel der einzelnen Muskelgruppen und der Teile des Körpers (z.B. Hand und Fuß).

Das beste Koordinationstraining besteht unter dieser Definition also darin, die Techniken zu trainieren, die Schwierigkeiten bereiten. Technik-Training ist Koordinations-Training. Mit dem Technik-Training erwirbt der Körper ein immer besseres Verständnis für die Technik und verbessert damit das Zusammenspiel der Muskeln, wird effektiver, die Techniken stärker. Der Sportler lernt also seine Techniken besser zu koordinieren.

Neben dem rein technischen Aspekt in Bezug auf den Athleten selbst gibt es im Kampfsport jedoch einen zweiten nicht minder wichtigen Punkt, nämlich die Koordination (= Abstimmung) der Aktion auf den Gegner. So gesehen definiert sich Koordination als richtiges Handeln im richtigen Zeitpunkt.

Die Koordination der Aktion kann man nicht allein üben. Sicher kann man einige Standard-Kombinationen und Reaktionsmöglichkeiten trainieren, doch jede Situation ist anders. Jeder Gegner ist anders. Deshalb muss man lernen frei zu sein und nicht in stereotypen Mustern zu handeln. Wer immer nach dem gleichen Schema vorgeht, braucht sich nicht zu wundern, wenn der Gegner die Aktion vorhersieht und der eigenen Aktion zuvorkommt bzw. diese sogar in seine Planung mit einbezieht.

Koordination der Aktion in Bezug auf den Gegner setzt im Wesentlichen an zwei entscheidenden Punkten an:
1. Erkennen der Lücke in der Deckung (Chance)
2. Ausnutzen der sich bietenden Chance (Timing)

Um die Chance zu erkennen braucht man ein gutes Gespür einerseits und ein gutes Auge andererseits.

Dann muss das Gehirn das Signal zur Aktion schnell genug an die Muskeln weitergeben können und der Körper muss in der Lage sein, diesen Impuls zugleich in eine entsprechende Aktion umzuwandeln. Das ist das Timing.

Timing definiert sich als richtige Handlung im richtigen Moment aus der richtigen Distanz mit der richtigen Technik.

Diese Entscheidungsprozesse laufen in Sekundenbruchteilen ab. Dabei ist es hilfreich, wenn der Körper dabei auf fest eingeübte Bewegungsmuster zurückgreifen kann, da diese quasi beliebig abrufbar sind, doch diese Bewegungen (Ausweich-Bewegungen, Konteraktionen, Kombinationen) allein bringen gar nichts, wenn aus einer falschen Distanz heraus agiert wird oder die Aktion zu früh oder zu spät erfolgt oder die Lücke in der Deckung entweder gar nicht oder zu spät erkannt wird oder der Angriff des Gegners einen selbst völlig überrumpelt.

Koordination in Bezug auf den Gegner, also quasi die Antwort auf seine Technik oder seinen Kampfstil, lernt man also am besten mit einem Gegner.

Um auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen: Es gibt keine speziellen Koordinationsübungen sondern nur Technik-Training. Ebensowenig wie es ein wirkliches Geheimn-Rezept für Trainingserfolge gibt, es sei denn, man betrachtet das Training selbst als Geheim-Rezept.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 25.04.2010
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