Welcher Kampfsport ist denn besser für Kinder, Karate oder Judo? Warum würdet Ihr Euch für die eine oder andere Kampfsportart entscheiden?
Es gibt keinen Kampfsport, der für Kinder besser geeignet wäre.
Karate und Judo stammen zwar beide aus Japan, sind aber letztlich doch gänzlich verschieden. Während im Karate mehr auf Distanz gekämpft wird, ist im Judo der enge Kontakt zum Gegner Grundvoraussetzung für erfolgreiche Techniken. Im Karate werden Schläge und Tritte eingesetzt, im Judo hingegen Würfe, Hebeltechniken und Würgen. Im Karate lernt der Kämpfer entweder durch harte Blocktechniken oder durch geschicktes Ausweichen Angriffen zu entgehen, während er im Judo lernt die Kraft des Gegners gegen diesen einzusetzen oder durch eigenes geschicktes Nachgeben den Sieg zu erringen.
Judo nennt man auch die Kunst des Siegens durch Nachgeben.
Judo ist in erster Linie ein Sport, ein moderner Wettkampfsport.
Karate wird, je nachdem in welchem Verein man es betreibt, entweder als Wettkampfsport oder als Kampfkunst trainiert.
Im Wettkampfsport geht es immer um gewinnen oder verlieren. Im Sport unter Gesundheitsaspekten betrieben, verliert der Wettkampfgedanke an Bedeutung. Ob dies möglich ist, hängt jedoch stark vom Trainer ab.
Als Kampfkunst betrieben vermag die „Kampfsportart“ (besser „Kampfkunst“) ungleich viel mehr zu geben. Bezogen auf Karate sei der Leitspruch der Japan Karate Association ins Gedächtnis gerufen: „Oberstes Ziel des Karate ist weder Sieg noch Niederlage. Oberstes Ziel in der Kunst des Karate ist die Vervollkommnung des eigenen Charakters.“
Sowohl im Judo wie auch im Karate können Kinder wertvolle Erfahrungen machen. Teamgeist, Stärke, Selbstkontrolle, Entschlossenheit, Mut, Beherrschung, Disziplin, Körperbeherrschung … im Kampfsport – ganz gleich ob Karate oder Judo – findet man all dies und mehr.