Headhunter geißeln Gehaltsexzesse

Führende Personalberater üben scharfe Kritik an den Gehaltsstrukturen für deutsche Manager. Sie bemängeln eine überzogene Bedeutung von Renditekennziffern – und eine „Ideologie“ des Shareholder-Value, also der einseitigen Orientierung an Aktionärsinteressen.

Die ungewohnt deutliche Systemkritik kam bei einer Präsentation, die deutsche Mitglieder der weltweiten Branchenvereinigung Association of Executive Search Consultants (AESC) in Frankfurt hielten. Ihr deutscher Zweig vereint 17 Personalberatungen, darunter große Häuser wie Heidrick & Struggles, Russell Reynolds und Spencer Stuart. Nach eigenen Angaben deckt er vier von fünf Vorstands- oder Geschäftsführerposten ab, die hierzulande mithilfe externer Berater besetzt werden.

Die unverblümte Schelte der Headhunter nährt die einsetzende Wertedebatte in der Wirtschaft. Vorstände haben in der Vergangenheit Kritik an Managergehältern und Shareholder-Value-Denken meist als Populismus der Politik oder als Neiddebatte des Stammtischs zurückgewiesen. Personalberater aber sind managerfreundliche Beteiligte des Wirtschaftsgeschehens. Ihre Kritik wiegt daher schwerer.

Die AESC illustrierte die rapide gestiegenen Gehälter deutscher Topmanager. Die Jahreseinkommen eines Dax-Vorstands haben sich demnach seit 1987 fast verachtfacht: Von durchschnittlich 446.000 Euro auf 3,33 Mio. Euro im Jahr 2007. Das übertrifft die normalen Steigerungsraten weit – weshalb die Einkommensschere zwischen Topverdienern und normalen Bürgern immer weiter auseinander geht. In den 80er-Jahren hatte ein Dax-Vorstand 14 Mal so viel verdient wie ein durchschnittlicher Mitabeiter. 20 Jahre später ist es 52 Mal so viel.

Seit den 90er-Jahren hätten die „Shareholder-Value-Doktrin“ und die „neue Ideologie einer ausgeprägten Kapitalmarktorientierung“ zugenommen, resümiert die AESC. Zunehmend sei die Vergütung vom Gewinn je Aktie, der Kapitalrendite und ähnlichen Kriterien abhängig. Als Vertreter der Ideologie werden Ex-Daimler-Chef Jürgen Schrempp und der frühere Telekom-Chef Ron Sommer genannt.

„Viele Entwicklungen sind aus dem Ruder gelaufen“, sagte Personalberater Thomas Becker von Russell Reynolds. Die Vorwürfe richten sich dabei nicht gegen eine Gier der Manager – sondern gegen die Umstände, die die Exzesse ermöglichten. „Manager haben gelernt, sich auf das neue System einzustellen“, sagte Hermann Sendele von Board Consultants International. „Das System hat ihnen das in den Schoß gelegt.“

Außerdem seien die Aufsichtsräte zu wohlwollend, bemängelten die AESC-Vertreter. Früher hätten sich die Kontrollgremien selbst mit Vergütungen beschäftigt – dann aber externe Berater damit betraut. „Aufsichtsräte dürfen das nicht auslagern“, sagte Ulrich Ackermann von Transearch.

Markus Schindler
Jarrestraße 70e
22303 Hamburg
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Markus Schindler (Diplom-Kaufmann FH) ist Personalberater in einer größeren Personalberatung und hier auf die Bereiche Banken/Finanzdienstleistungen/Immobilien spezialisiert. Das Unternehmen ist bundesweit neben der Vermittlung von Fach- und Führungskräften auch in der Outplacement Beratung sowie im Business Coaching tätig.

Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 7.08.2009
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